12. Mai 2008

Nelly ist ein GLÜCKSPILZ

... im neuen liebevollen Zuhause.

Kennenlerngeschichte der neuen Familie:

 

Als Student bei „CANIS – Zentrum für Kynologie“ nehme ich an einer Reihe von verschiedenen Lehrgängen teil, mit dem Ziel zertifizierter Hundetrainer zu werden. Neulich besuchte ich einen dreitägigen Workshop, zur Thematik „Spiel und Beschäftigung von Familienhunden“. In der Vorstellungsrunde aller Teilnehmer hörte ich bereits durch Nellys Pfleger Norbert, dass eine Deutsch Kurzhaar Hündin, namens Nelly, zu vermitteln sei.

 

Schon als Kind bin ich mit einer Deutsch Kurzhaar Hündin aufgewachsen, da ich aus einer Jägerfamilie stamme. Unsere damalige Hündin wurde jagdlich ausgebildet und auch geführt. Obwohl ich sehr neugierig auf Nelly war, bremste ich mich selber zunächst in der Steigerung meiner Neugier, da ich annahm dass sie eine Jagdausbildung durchlaufen hatte.

 

Hunde mit einer Jagdausbildung sind sehr anspruchsvoll im Bedarf an jagdlicher Beschäftigung. Ein Jäger sollte, meiner Meinung nach, mehrmals pro Woche mit dem ausgebildeten Hund im Revier unterwegs sein, um diesen sinnvoll auszulasten. Schliesslich haben wir Menschen diese Hunderassen gezielt für den Jagdeinsatz gezüchtet und selektiert. Obwohl ich selber auch Jäger bin kann ich aber einem ausgebildeten Hund derzeit diese Möglichkeit nicht bieten. Deshalb bremste ich meine Neugier auf Nelly.

 

Auf meine Frage an Norbert hin ob Nelly eine Jagdausbildung absolviert hat hörte ich dann jedoch, dass Nelly nicht ausgebildet ist. Meine Neugier explodierte förmlich und ich wollte unbedingt Nelly kennen lernen. Am zweiten Tag brachte Norbert sie mit zum Workshop. Sie gefiel mir sofort und ich habe noch nie so eine Anziehung zum Hund gespürt. Ich war fest entschlossen Nelly in unsere Familie aufzunehmen – gesetzt den Fall, dass Nelly das auch will. Am selben Tag habe ich gemeinsam mit Nelly die Beschäftigungsübungen im Workshop gemacht. Erstaunlich schnell baute sie eine Beziehung zu mir auf und die Übungen haben uns viel Spaß gemacht. Entfernte sich Norbert jedoch zu weit von Nelly war ihre Frustrationstoleranz schnell ausgeschöpft und sie rief stets bellend nach Norbert. Am Abend durfte ich Nelly mit in mein Hotelzimmer nehmen um zu schauen wie sie sich mir gegenüber verhält im Abstand zu Norbert. Nelly war im Hotel mir gegenüber immer noch sehr aufgeschlossen und auch sehr ruhig. Von Frustration war keine Spur mehr zu sehen und zu hören.

 

Am Sonntag, dem dritten Tag des Workshops, gingen die praktischen Übungen bezgl. Spiel und Beschäftigung von Hunden weiter. Wir übten auch die Ersatzbeschäftigung von Jagdhunden ein, wie z.B. das Apportieren, das Fährte legen, das Schleppe ziehen und auch das Mantrailing. Nelly war stets an meiner Seite. Mittlerweile war es am Sonntagvormittag sogar schon soweit im Beziehungsaufbau zwischen Nelly und mir, dass sie frustriert reagierte wenn ich mich von ihr entfernte. Das war für mich das eindeutige Zeichen, dass Nelly zu mir und somit in unsere Familie gehört. Mittlerweile lebt Nelly bei uns zu Hause und sie hat sich sehr schnell eingelebt. Nelly ist sehr gelehrig und besitzt einen guten Grundgehorsam. Sie entwickelt sich täglich in positiver Weise weiter. Wir – meine Frau, meine Tochter und ich – sind total von Nelly begeistert und erfreuen uns jeden Tag an ihr.

 

familie_fass.jpg

Pflegestellenbericht:

Vorgestern war ich mit allen auf dem Übungsplatz, hatte mit Kaya 2 Stunden Agility, Nelli und Hanna waren natürlich auch mit auf dem Platz und konnten in allen Freilaufphasen mit rennen, das Wetter war aber so „Bescheiden“ das die Hunde eine menge Spaß in den im Verhältnis zu den Übungseinheiten sehr langen Spielphasen hatten während ihre Herrchen sich vor lauter Hagelschauer lieber in einem Baucontainer verkrochen haben. Ich habe da schon versucht ein paar Photos zu machen, die haben aber alle unter dem schlechten Licht gelitten.

Nelli integriert sich ähnlich schnell in Gruppen wie ich es von meiner gewöhnt bin und sie zeigt keinerlei Vorzüge oder Abneigungen gegen Rüden oder Hündinnen.

Gestern Abend lagen sie sogar mal eine Zeit lang alle drei im Körperkontakt ich denke jetzt am 5. Tag hat sie die elementaren Mechanismen des Zusammenlebens mit anderen Hunden begriffen und sie tritt auch immer sicherer auf. Sie hat auch das muss ich ehrlich sagen zwei klasse Lehrerinnen, die es gewohnt sind sich in großen Gruppen von Rennafghanen zu bewegen in denen es vor allem auf Nervenstärke ankommt.

Ich könnte mir für Nelli auch gut eine Vermittlung zu anderen Hunden vorstellen, dies sollten aber vor allem Hunde in ähnlicher Größe sein damit sie mit denen auch Toben kann und da sie unkastriert ist währe eine oder mehrere Hündinnen oder ein kastrierter Rüde am besten.

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Nelly, Weibchen, geb. 01/05, ca. 50 cm
wurde als Welpe vermittelt.

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