10. Februar 2013

Winny ist ein Glückspilz

Rüde, geb. ca. 2006

Winny wurde fast in letzter Sekunde vor dem Tode gerettet und hat auch sofort eine neue Familie gefunden.

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Winny in seinem neuen Zuhause

  

Es tut so gut im Arm gehalten zu werden !

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Weihnachten aus Sicht des Hundes Winny

 

Sonntag 30.11.2014

Ich habe mich immer gefragt, warum alle behaupten „Menschen seien intelligenter als Hunde!“ Es gibt ungefähr tausend Gründe die ich aufzählen könnte, dass dies nicht der Wahrheit entspricht.

Aber heute beschränke ich mich erst mal auf Einen.

Die Weihnachtszeit.

Es ist die wohl wichtigste Zeit des Jahres. Menschen freuen sich das ganze Jahr auf das Fest. Reden bis Juli über die letzte Weihnacht und ab Juli über die Nächste. Sie bereiten sich vor und planen wie verrückt, machen sich schier wahnsinnig . . . und das alles für drei Tage.

Drei verdammte Tage von 365.  Genau genommen könnte ich meine Rede hier beenden. . .aber ich bin ein Hund. Reden schreiben gehört nicht zu meinen Spezialfähigkeiten. Also nutze ich mal meinen Lauf.

Heute hat alles mit dem ersten Advent angefangen. Ich befürchte, der einzige Sonntag im Jahr, an dem meine Familie vor elf Uhr aufsteht.

Der kleine Sohn ist bereits um neun Uhr los gelaufen um Brötchen zu kaufen. Spätestens da ahnte ich Böses. Das ist sogar für den ersten Advent ein historisches Ereignis. Die Tochter hat den Tisch gedeckt und dabei fürchterlich schief gesungen. Immer und immer wieder das gleiche Lied. „Last Christmas I gave you my heart. . . „. Offensichtlich ihr neues Lieblingslied. Grundsätzlich ja nicht schlecht, da diese Boygroupmusik nicht mal mehr ich weiter ertragen kann.

Zu diesem Zeitpunkt konnte ich noch nicht ahnen, dass ich dieses Lied in den nächsten Wochen ungefähr drei Millionen mal hören würde und mich schließlich mit nostalgischer Sehnsucht an singende Jungs erinnern würde.

Die Mutter ist dann auch aufgestanden. Glücklicherweise war ihre erste Amtshandlung, mich von dem schiefen Gesang der Tochter zu erlösen, in dem sie eine CD einlegte und die Tochter in ein Gespräch verwickelte. Der Kleine kommt nach Hause und beschwert sich als allererstes einmal. Wetter zu kalt, Fahrrad zu langsam, Bäcker zu voll, Berg zu steil, Zeit zu früh und ÜBERHAUPT, warum er jetzt SCHON wieder Brötchen holen soll. Grundsätzlich interessierte mich das Ganze nicht wirklich, allerdings wurde der Kleine dabei schriller als jede Sopranistin und meine Hundeohren verbogen sich zu schmerzhaften Knoten. Schnell flüchtete ich ins Schlafzimmer. Eine halbe Stunde später stürmt auch noch die Oma die Wohnung. Unverschämter Weise ohne wie gewohnt Leckerlis zu verteilen. Diese Weihnachtszeit treibt mich noch in die Schlankheit. Alle setzen sich an den Tisch. Naja die Mutter fehlt noch, sie muss s ich unbedingt noch die Haare föhnen. Schließlich kommt sie ins Wohnzimmer und schnauzt warum zum Teufel es so ungemütlich sei. Nachdem aus der fragend schauenden Runde keine Antwort auf Zufriedenheit der Mutter stößt, beginnt ein fünfminütiger Spießrutenlauf durch das Wohnzimmer, um ungefähr 783 Teelichter, 96 Lichterketten und 23 verschiedene Duftöle in Betrieb zu nehmen. Zufrieden mit der nun entstandenen Gemütlichkeit setzt sie sich an den Tisch. Ich verlasse geblendet, röchelnd das Wohnzimmer.

 

Freitag, 05.12.2014

Die Adventszeit erreicht heute offensichtlich einen besonderen Höhepunkt. Der Kleine putzt einen Schuh.  Ein für mich weiteres historisches Ereignis. Wieso zum Teufel putzt er nur einen? Ach ja Nikolaus. Die Mutter steht ratlos in der Küchentür. “ Warum putzt du nicht direkt beide? “ fragt sie. Der Kleine betrachtet seinen lehmverschmierten Schuh, erkennt jedoch keinerlei Dringlichkeit sich auch des zweiten Schuhs anzunehmen und wirft ihn in das Schuhregal. Ganz wunderbar, jetzt haben wir vier lehmverschmierte Schuhe. Die Tochter und der Vater kommen nach Hause. Sie mit einem riesengroßen Grinsen (“ Ich weiß was, was ihr nicht wisst) im Gesicht, der Vater mit Öl im Gesicht. „Ich habe heute den Baum bestellt.“ verkündet die Mutter stolz. Darauf trinken Mutter und Vater erst mal einen Schnaps… und noch einen …und auf den Zweiten auch noch einen Dritten. Ich denke ihr wisst wie es weitergeht. Der Weihnachtsbaum also. Tierquälerei in meinen Augen. Schließlich möchte ich die Menschen mal sehen, wenn wir Hunde ein großes Klo in den Raum stellen, sie es aber nicht benutzen dürfen. Stattdessen werden die Lichterketten Nummer 97,98,99 dran gehängt, zusammen mit irgendwelchen komischen Kugeln. Die Eltern gehen ins Wohnzimmer. Last Christmas I gave you my heart. Ich glaube zu diesem Zeitpunkt hatte ich 1 Million bereits voll.

 

Dienstag, 23.12.2014

Toby, mein großer erfahrener Hundefreund, sagt wir haben bald geschafft. Wenn der Baum einmal steht, dauert es nicht mehr lange und dieser Wahnsinn nimmt ein Ende. Mutter und Tochter haben heute stundenlang Dekoration ins Wohnzimmer geschafft und sortiert. Natürlich unter strenger Begleitung von Last Christmas. Dann wird der Baum nach oben getragen. Zu groß. Toby sagt, der Baum wäre im  Vergleich zu Vorjahren noch eher klein. Was haben die vorher gemacht ? Ein Loch in die Decke gebohrt? Zuerst stellen die Damen den Baum hinten rechts in die Decke, richten ihn auf, gerade, rechts, links, schief! Gefällt nicht! Baum verrückt, aufgerichtet, gerade, recht links, schief! Gefällt! Warum nicht gleich? Ich pinkel doch auch immer an die gleiche Stelle. Naja egal. Das eigentliche Drama beginnt als die Lichterketten angebracht werden sollen. Ausgepackt, entwirrt, nochmal entwirrt, aufgehängt, leuchtet.  Wie schön! Entwirrt, nochmal entwirrt, aufgehängt, leuchtet…leider falsch. Weißes Licht und gelbes Licht vermischen sich. Interessiert schaue ich zum dritten Karton. Vielleicht blaues Licht ? Mutter sagt, dass ginge gar nicht, Vater kratzt die verlegen am Kopf, Tochter setzt sich entnervt auf die Couch und der Kleine ? Ist in der Arbeit irgendwie verloren gegangen. Schnell werden die Ketten wieder eingepackt und das Kaufland gestürmt. Neue Lichterketten müssen her.  Meine Besitzerin überbrückt die Zeit damit, mir irgendwelche Schleifen und Weihnachtsfiguren um den Hals zu knoten und wieder einmal Last Christmas zu singen. Die Figuren nerven. Viel zu eng. Wäre ich doch lieber ein Bull Terrier geworden. Da wäre niemand auf die Idee gekommen mir irgendwelche Figuren um den Hals zu knoten. Schließlich ist es soweit. Drei Lichterketten und eine Farbe. Oh Christenheit. Schnell ist der Baum geschmückt. Schön sieht er aus, muss ich zugeben. Doch bevor die berühmt berüchtigte Gemütlichkeit aufkommt, müssen noch die  Geschenke eingepackt werden. Geschenke. Was ist der Sinn an Geschenken? Ich schenke dir was und du schenkst mir was. Wäre es nicht das Gleiche, wenn ich meiner Hundefreundin Foxy mein Leckerli gebe und sie gibt mir ihres. Warum kauft sich nicht jeder direkt was er will ? Erspart das nicht eine Menge Stress und vor allem eine Menge Umtauschen? Schließlich ist es geschafft und alle fallen totmüde ins Bett. Schön diese Besinnlichkeit und Gemütlichkeit der Weihnachtstage.

 

Mittwoch, 24.12.2014

Heute bleibe ich definitiv lieber im Körbchen!

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